Blog

Warum Verdis Forderungen Berlins Kita-System, Kindern, Eltern und Fachkräften schaden

Warum Verdis Forderungen Berlins Kita-System, Kindern, Eltern und Fachkräften schaden

„Freie Träger seit Jahren benachteiligt“

Warum Verdis Forderungen Berlins Kita-System, Kindern, Eltern und Fachkräften schadenAuf Kita-Fachkräfte, kommunale wie freie, kommen immer mehr Belastungen zu. Statt diese Probleme gemeinsam anzugehen, bleibt die Verdi-Gewerkschaft aber einseitig. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Lars Békési

Der RBB im Gespräch mit Lars Békési

Herr Wieprecht diskutiert im zweiten Teil der Sendung vom 8. September mit Lars Békési und anderen Gästen über den steigenden Fachkräftemangel.

Lars Békési im Gespräch mit Volker Wieprecht (RBB) zum Fachkräfte-Mangel.

Hohe Belastungen führten zu Abwanderung im Bereich der Pflege und Erziehung. Darüber hinaus seien Teilzeitmodelle beliebter bei den Beschäftigten. Grundsätzlich ist die Ausbildung in den Erziehungsberufen zu allgemein gehalten, sodass für spezielle Aspekte bei Kleinkindern kaum Zeit bleibt. Und auch die Anerkennung ausländischer Abschlüsse würden viel zu lange dauern oder sogar scheitern.

Dabei sei das Berufsbild Frühe Bildung eigentlich eines der schönsten. Vielseitige Arbeit und das Heranwachsen eines Menschen zu begleiten, seien erfüllende Aufgaben und böten auch große Karrierechance - gerade in der jeweiligen Spezialisierung.

Die komplette Sendung finden Sie hier: RBB-Wieprecht Sendung 8.9.22 (Der Teil zum Fachkräfte-Mangel beginnt ab Minute 26)

Experten-Dialog - Wir helfen gern!

Heute vormittag fand im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend der erste Experten-Dialog zum Qualitätsentwicklungsgesetz statt. Auch unser Geschäftsführer, Lars Békési war zu diesem Treffen eingeladen worden, um sein Fachwissen einzubringen.

Nach einer kurzen Einführung wurde zunächst der Prozess sowie die zu behandelnden Qualitätsbereich vorgestellt, bevor der dritte Tagespunkt besprochen wurde. Dabei ging es um die Vorstellung der Ausgangslage bei der Betreuungsrelation anhand der Ergebnisse des Monitorings zum Gute-KiTa- Gesetz durch DJI/TU Dortmund sowie einer Expertise zur Betreuungsrelation durch Prof. Strehmel und Prof. Viernickel mit anschließender Diskussion.

Wir haben den Ausführungen der Professoren Strehmel und Viernickel gern zu gehört und uns für unseren Verband sowie den Partner-Verbänden Kindermitte und dem Bayerischen Kita-Verband eingebracht.

Die Corona-Prämie ist beschlossen

Die Corona-Prämie ist beschlossen 

Als Anerkennung ihrer Leistungen während der Krise durch das Corona-Virus erhalten auch die Erzieher/innen der Freien Kita-Träger eine Bonuszahlung. Als Vorschlag des Regierenden Bürgermeisters ist die Idee, „Helden des Alltags“ für ihre Dienste zu belohnen, vom Land Berlin beschlossen worden. Zu diesen „Alltagshelden“ gehören Ärzte und Pfleger bei Vivantes und der Charité, aber auch Polizisten, Feuerwehrleute und Sanitäter, Mitarbeiter der Gesundheitsämter und Jobcenter sowie Erzieher/innen im Notbetrieb der Kitas und Horte. 

Was erhalten die Angestellten der Freien Kita-Träger? 

Auch auf Betreiben des VKMK sind für die Freien Kita-Träger die folgenden Punkte beschlossen worden. Es wird zeitnah eine einmalige Prämie für Erzieher/innen in Höhe von bis zu 1.000 Euro an die Träger ausgezahlt werden. Diese „Helden des Alltags“- Prämie soll steuerfrei sein, also als Netto-Betrag den Erzieher/innen zu Gute kommen. Finanziert wird diese Prämie aus den Mitteln der für den November dieses Jahres geplanten Berlin-Zulage (Link zum VKMK-Statement). 

Waren bei der Berlin-Zulage die Erzieher/innen der Freien Träger noch ignoriert worden, gehören sie nun zu den Begünstigten. Die Bitten und Forderungen des VKMK und das unermüdliche Verweisen auf die Lage der Freien Kita-Träger - zuletzt durch einen offenen Brief an die Jugendsenatorin - scheinen ein Umdenken in Gang gesetzt zu haben. Über diese Anerkennung könnten wir uns freuen, wenn da nicht ein Beigeschmack wäre.  

Leider soll die Prämie nur für das pädagogische Personal ausgezahlt. Dieser Umstand verkennt die Bedeutung der restlichen Angestellten des Kita-Betriebes. Ohne Verwaltungs-, Reinigungs- und Instandhaltungskräfte wäre eine Notbetreuung ebensowenig möglich gewesen. In diesem Punkt hätten wir uns eine alle Beteiligten umfassende Anerkennung gewünscht. 

5. VKMK-Trägeraustausch; Lagebericht zur Mitarbeiterführung

Diese Woche trafen sich die GeschäftsführerInnen der VKMK-Mitglieder zum fünften 5. VKMK-Trägeraustausch. Stefanie Schubert, unsere stellvertretende Vorsitzende, leitete die Online-Konferenz, bei dem Erfahrungen ausgetauscht und Fragen zum Thema Mitarbeiterführung besprochen wurden. Im folgenden geben wir einen kurzen Überblick. 

Was gut läuft : Nahezu alle Teilnehmer berichteten von hervorragenden kreativen Lösungen ihrer MitarbeiterInnen. Mit viel Engagement und Aufwand wird in vielen Einrichtungen der Betrieb an die neuen Gegebenheiten angepasst. Das tägliche Arbeiten mit digitalen Hilfsmitteln wurde von vielen als problemlos beschrieben und gehört mittlerweile zur Routine. Alle Kita-Träger haben die Zeit auch genutzt, die Einrichtungen zu verbessern und Projekte voranzutreiben, für die vorher kaum Zeit war. Vor allem aber wurde die Zeit genutzt, um die MitarbeiterInnen auch mit den 20 unterschiedlichen VKMK Webinaren fortzubilden. Im Allgemeinen konnten die Herausforderungen der erweiterten Notbetreuung bisher gemeistert werden.

Was nicht gut läuft: In dem Trägeraustausch wurden allerdings auch viele Probleme besprochen. So ist es zum Beispiel zunehmend schwieriger die Mitarbeiter zu motivieren. Die konzeptionelle Arbeit ist allmählich erschöpft und die persönlichen Kontakte fehlen, da auch die Digitalisierung in unserer Branche ihre Grenzen hat. Viele Fragen und Bedenken gab es auch zur Anrechnung der Mitarbeiterleistungen. Ein normaler Stundennachweis ist derzeit kaum möglich und es gibt noch keine Kurzarbeit. Des Weiteren unterscheiden sich die Leistungen der MitarbeiterInnen stark. Wie soll mit älterem Personal oder anderen Risikogruppen umgegangen werden? Sind sie juristisch betrachtet derzeit berufsfähig? Hierzu wurden fehlende Vorgaben von Seiten des Gesetzgebers beklagt. 

Es wurde sich auch die Frage gestellt, wie der Ausnahmezustand in Zukunft in eine neue Normalität überführt werden könnte. Wie können neuen Eltern die Einrichtungen gezeigt und Kinder eingewöhnt werden? Sollte für die Umsetzung der Kontaktbeschränkungen vielleicht die Öffnung an Sonnabenden diskutiert werden? Und was bringt die Beschränkung der Gruppenstärke, wenn die öffentlichen Spielplätze wieder geöffnet werden? 

All diese Fragen gilt es so schnell wie möglich mit dem Land Berlin zu klären. Unserseits werden wir neben unseren Lösungsvorschlägen auch eine weitere Klarheit bzgl der weiteren Schritten in Richtung Regelbetrieb einzufordern.