Die Anpassungsverhandlungen müssen nachverhandelt werden!
Besonders problematisch bleibt die Rückforderung des Landes Berlin aufgrund angeblicher „Minderausgaben“ in Höhe von 20 Millionen Euro……
Jedes Jahr wird weltweit am 17. Oktober der Internationale Tag zur Überwindung von Armut begangen – und daran erinnert, dass Armut auch weiterhin ein ungelöstes globales Problem darstellt. Ein Problem, das sich selbst in den reichen Industrienationen findet und ein Problem, das auch in Deutschland viele Kinder und Jugendliche betrifft. Laut offiziellen Zahlen ist jedes fünfte Kind unter 18 Jahren von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Kinderarmut ist damit ein drängendes gesellschaftliches Problem.
Berlin ist bunt, Berlin ist divers und seine Bevölkerung äußerst heterogen. Viele unterschiedliche Länder, Kulturen und Lebensgeschichten treffen in dieser Metropole aufeinander. Rund 193 verschiedene Staatsangehörigkeiten sind in Berlin vertreten - damit bildet die deutsche Hauptstadt fast die gesamte Welt im Kleinen ab, denn weltweit gibt es derzeit 195 von den Vereinten Nationen anerkannte Staaten. Diese kulturelle Vielfalt ist eine große Bereicherung: Man lernt voneinander, neue Perspektiven bereichern den Alltag und das Zusammenleben wird lebendig und farbenfroh.
Kurz bevor die großen Sommerferien starteten und die Phase der Einschulung in wenigen Wochen bevorstand, rückten die Meldungen über Sprachförderbedarfe bei Kindern wieder verstärkt in den Fokus der Berichterstattung. Die aktuellsten öffentlichen Zahlen der Schuleingangsuntersuchungen zeigen, dass zum Schuljahr 2022/2023 jedes dritte Kind (32,9%) in Berlin einen Sprachförderbedarf aufwies. Zum Vergleich: 2013 lag dieser Anteil noch bei 25,5%.
Das neue Kita-Jahr ist bereits angelaufen, die politische Sommerpause nimmt allmählich ihr Ende und Berlin startet mit einem politischen Placebo in das neue Kitajahr. Was als Qualitätsoffensive verkauft wird, entpuppt sich als Flickwerk: finanziell unsicher, pädagogisch unzureichend und digital blockiert.
Anlässlich der Sommerpressekonferenz des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner und dem Beginn des letzten Regierungsjahres des Schwarz-Roten Senats hat der Tagesspiegel in seiner Rubrik “3:1” drei zentrale Punkte hervorgehoben, die unter Kai Wegner bislang ungelöst geblieben sind und dringend angegangen werden müssen.
Ungefragt in die Tasche greifen - Berliner Finanzsenator gegen die Freien unabhängigen Kleinen und Mittleren Kita-Betriebe
Am 3. Juni legte hinter verschlossenen Türen die Senatsverwaltung für Finanzen in einer ausgewählten Runde das Papier „Anpassungsbedarf der Rahmenvereinbarung wg. SARS-CoV-2/ CoViD-19“ vor. Unter Ausschluss der Leidtragenden sollen Einsparungen unter dem Deckmantel „solidarischer Finanzierungsbeitrag der Kita-Träger“ erwirkt werden, die für Kita-Betriebe nicht akzeptabel sind.
Unverantwortliche Einsparungen
In dem oben genannten Hinterzimmergespräch wurden Vorschläge gebracht, die einer vernünftigen Prüfung nicht stand halten können. Auch ohne eine Corona-Pandemie wären die bereits bereitgestellten Haushaltsgelder für Umsetzung Betreuung aller Kita-Kinder erfolgt. Die Jugendsenatorin hat seit dem 17.03.20 richtig gehandelt und eine hundertprozentige Fortführung der Grundfinanzierung über den gesamten Zeitraum erwirkt. Die Kita-Träger, die in diesem Zeitraum mit der Bereitstellung einer Notbetreuung „Gewehr bei Fuß“ vollumfänglich bereitstanden, sollen aus Sicht der Senatsfinanzverwaltung nun die bereits erhaltenen Gelder zurückerstatten, da keine volle Auslastung der Betriebe in den vergangenen Monaten gegeben war.
Die Finanzverwaltung suggeriert hier mit der Bezeichnung „Minderausgaben“, dass sich die Kosten der Kita-Betriebe verringert hätten.
Doch die meisten Betriebskosten orientieren sich nicht an der Auslastung. So verringert sich beispielsweise die Raummiete nicht, nur weil weniger Kinder sich in der Kita aufhalten. Lediglich bei den Verpflegungskosten entstand in diesem Zeitraum ein leichter Überschuss, der allerdings von den gestiegenen Materialkosten zur Hygiene wieder kassiert wurde.
Die Forderung zur Einsparung an die Kita-Betriebe wird als „solidarischer Finanzierungsbeitrag“ bezeichnet. Doch warum sollten sich die Kita-Betriebe solidarisch mit einer Finanzverwaltung zeigen, die an anderer Stelle Milliarden an Geldern verschleudert hat und diese nun bei der Bildung einsparen will? Darüber hinaus haben die Kita-Betriebe bereits ihren Solidarbeitrag geleistet, indem sie die Notbetreuung ungeachtet des gesundheitlichen Risikos für Ihre MitarbeiterInnen aufrecht erhalten haben. Ihnen dafür nachträglich das Geld zu kürzen hat nichts mit Solidarität zu tun.
Ein weiterer Punkt betrifft die „Corona-Heldenprämie“. Dieses politisch wirksame Versprechen des Regierenden Bürgermeisters entwickelt sich sukzessive zu einer Farce. Von der angekündigten Prämie möchte das Land Berlin nur noch 50% übernehmen. Wenn allerdings 1000€ versprochen werden, erwarten die Erzieherinnen berechtigterweise auch diese Summe. Es ist daher aus unserer Sicht nicht hinzunehmen, dass die Kita-Betriebe nun damit allein gelassen werden, diese Erwartungen zu erfüllen!
Es wäre vielleicht zielführender die „Helden-Prämie“ komplett aufzugeben und stattdessen die tatsächlich angefallenen Sachkosten zu bezahlen. Allein im kommenden Kitajahr werden 20.000 zusätzliche Kinder mit einem Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz erwartet. Es ist unverantwortlich, dieses Problem zwischen steigendem Bedarf und zurückgehendem Angebot noch weiter zu verschärfen.
Die „Heldenprämie“ - Worten sollten Taten folgen!
Während sich das öffentliche Leben in Berlin wieder langsam normalisiert, gibt es in der Bildungspolitik noch einige Aufgaben und Probleme zu lösen. Vor allem sollte der Berliner Senat seine Versprechungen umsetzen und nicht erneut an den Freien Kita-Trägern sparen.
Neben den ersten Eindrücken und Aussagen einiger Eltern antwortet unser Geschäftsführer auf die Frage, was wir von der Möglichkeit des Einsatzes Fachfremder zur Betreuung der Kinder halten, eindeutig. Kita ist die erste Bildungseinrichtung und Bildung benötigt keine Fachfremden.
https://www.rtl.de/cms/wegen-personalmangel-eltern-sollen-in-kitas-aushelfen-4548182.html
Gehör verschaffen - der VKMK in der Abendschau des RBB
In der Abendschau vom Donnerstag, den 14. Mai (19:30 Uhr), strahlte der RBB einen Beitrag aus, der mit einem Beispiel aus einer Berliner Kita begann. Anschließend wurde unser Geschäftsführer, Herr Lars Békési, zur derzeitigen Situation befragt. In der Kürze der Zeit konnte das Thema nur in seinen Grundzügen beschrieben werden.
Die Corona-Prämie ist beschlossen
Als Anerkennung ihrer Leistungen während der Krise durch das Corona-Virus erhalten auch die Erzieher/innen der Freien Kita-Träger eine Bonuszahlung. Als Vorschlag des Regierenden Bürgermeisters ist die Idee, „Helden des Alltags“ für ihre Dienste zu belohnen, vom Land Berlin beschlossen worden. Zu diesen „Alltagshelden“ gehören Ärzte und Pfleger bei Vivantes und der Charité, aber auch Polizisten, Feuerwehrleute und Sanitäter, Mitarbeiter der Gesundheitsämter und Jobcenter sowie Erzieher/innen im Notbetrieb der Kitas und Horte.
Was erhalten die Angestellten der Freien Kita-Träger?
Auch auf Betreiben des VKMK sind für die Freien Kita-Träger die folgenden Punkte beschlossen worden. Es wird zeitnah eine einmalige Prämie für Erzieher/innen in Höhe von bis zu 1.000 Euro an die Träger ausgezahlt werden. Diese „Helden des Alltags“- Prämie soll steuerfrei sein, also als Netto-Betrag den Erzieher/innen zu Gute kommen. Finanziert wird diese Prämie aus den Mitteln der für den November dieses Jahres geplanten Berlin-Zulage (Link zum VKMK-Statement).
Waren bei der Berlin-Zulage die Erzieher/innen der Freien Träger noch ignoriert worden, gehören sie nun zu den Begünstigten. Die Bitten und Forderungen des VKMK und das unermüdliche Verweisen auf die Lage der Freien Kita-Träger - zuletzt durch einen offenen Brief an die Jugendsenatorin - scheinen ein Umdenken in Gang gesetzt zu haben. Über diese Anerkennung könnten wir uns freuen, wenn da nicht ein Beigeschmack wäre.
Leider soll die Prämie nur für das pädagogische Personal ausgezahlt. Dieser Umstand verkennt die Bedeutung der restlichen Angestellten des Kita-Betriebes. Ohne Verwaltungs-, Reinigungs- und Instandhaltungskräfte wäre eine Notbetreuung ebensowenig möglich gewesen. In diesem Punkt hätten wir uns eine alle Beteiligten umfassende Anerkennung gewünscht.