Weltkindertag überschattet von Ver.di: Kommunale Kitas stehen vor unbefristetem Streik

Heute hat die Gewerkschaft Ver.di das Ergebnis der Urabstimmung zum geplanten Erzwingungsstreik an den kommunalen Kitas veröffentlicht. Statt der angestrebten 75 Prozent sprachen sich ganze 91,7 Prozent für einen unbefristeten Streik aus. Sollte es in den kommenden Tagen zu keiner Einigung mit dem Berliner Senat über den geforderten Entlastungstarifvertrag kommen, werden die Beschäftigten der kommunalen Kitas in Berlin ab dem 30. September in den Erzwingungsstreik treten.

Dass dieses Abstimmungsergebnis ausgerechnet am Weltkindertag verkündet wurde, empfindet der Kitaverband VKMK als äußerst unglücklich. „Der heutige Tag sollte ganz im Zeichen unserer Kinder stehen. Doch Ver.di überschattet mit dem klaren Votum für einen Erzwingungsstreik – und damit gegen eine stabile, verlässliche Bildung und Betreuung der Kinder – diesen besonderen Anlass."“, so Lars Békési, Geschäftsführer des Verbandes. 

Das Ergebnis der Urabstimmung steht nicht nur im klaren Widerspruch zum heutigen Weltkindertag, sondern auch zu dem Motto, unter welchem dieser steht: “Mit Kinderrechten in die Zukunft”. Zu diesen Rechten, die in der UN-Kinderrechtskonvention verankert sind, zählt auch das grundlegende Recht auf Bildung. Ein unbefristeter Streik der kommunalen Kitas würde jedoch genau dieses Recht für die betroffenen Kinder einschränken und ihre Bildungschancen damit gefährden. Sollte der Streik wie angekündigt beginnen, wird es für viele Kinder in Berlin deutlich schwieriger, ihr Recht auf Bildung in den kommunalen Kitas wahrzunehmen. „Es ist paradox, dass an einem Tag, der Kinder und ihre Rechte in den Mittelpunkt stellt, eine Maßnahme beschlossen wird, die genau diametral dem entgegengesetzt ist.“, kritisiert Békési.

Leidtragende des bevorstehenden unbefristeten Streiks werden somit primär Eltern und Kinder sein. Nicht ohne Grund haben schon jetzt mehrere hundert Eltern ihre Kinder von den kommunalen Kitas abgemeldet. Mit diesem Ergebnis wird sich die Situation nun vermutlich noch weiter zuspitzen, da sich Eltern nicht mehr darauf verlassen können, dass ihre Kinder ihr Recht auf Betreuung und Förderung in den kommunalen Kitas antreten können.