Lars Békési und die Kita Kleiner Fratz im ZDF-Mittagsmagazin

Am 29. April sendete das Mittagsmagazin einen Beitrag über die derzeitige Situation in den Kindergärten. Dabei wurden Pädagogen, Eltern, Kita-Betreiber und der VKMK befragt. Ort des Interviews unseres Geschäftsführers war die Kita “Kleiner Fratz”, die ein Mitglied unseres Verbandes ist.

Lars Békési zu der KRITIS-Liste befragt: "Mit dieser Liste wird wieder eine soziale Ungerechtigkeit manifestiert. Es fallen immer dieselben vier, fünf Kinder hinten runter, die nicht in die Betreuung dürfen."

Den kompletten Beitrag finden Sie hier.

Offener Brief an den Regierenden Bürgermeister

Sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister Müller,

aufgrund der Erfahrungen des letzten Jahres 2020 und der derzeitigen Situation in den Berliner Kitas, sehen wir, die Freien Kita-Träger, keine andere Möglichkeit mehr, als uns direkt an Sie zu wenden.

Uns ist bewusst, dass zur Bekämpfung der Pandemie, Maßnahmen getroffen werden müssen, die immer wieder der aktuellen Lage und den neuen Erkenntnissen anzupassen sind.

Offiziell sind seit dem 8. April die Kitas geschlossen und bieten eine Notbetreuung an. In der Praxis erleben wir jedoch keine Notbetreuung, sondern defacto einen eingeschränkten Regelbetrieb mit bis zu 100% Auslastung in einzelnen Kitas. Die jetzige Notbetreuung verfehlt aber auch eine sozial gerechte Abwägung im Sinne des Infektionsschutzes und des Bildungsanspruches aller Berliner Kinder.

Im Durchschnitt beträgt unsere Belegung (VKMK-Mitglieder) derzeit 73 Prozent, also deutlich über der der Berliner Schulen, die bei einer 50-prozentigen Auslastung im Wechselunterricht mehr Abstand halten sowie mit Maske und regelmäßiger Testung der Kinder arbeiten können. Die Gefährdung im Kitaalltag ist aufgrund des unvermeidbaren direkten Kontaktes mit Kindern damit höher einzuschätzen.

Es bedarf hier der deutlichen Positionierung Ihres Senates, ob das Infektionsgeschehen und die damit einhergehende Gefährdung in der Kita von der Politik anders interpretiert wird als in der Schule. Setzt die Politik das Infektionsgeschehen an den Kitas nicht mit dem an den Schulen gleich, sondern priorisiert bewusst die Betreuung der Kitakinder, sollte dieses klar benannt und nicht mehr von Notbetrieb oder Schließung gesprochen werden.

Unser Ziel ist es weiterhin, allen Kindern ein Bildungsangebot zu offerieren und dabei Kitateams sowie Kinder, so gut es geht, zu schützen. Berücksichtigt werden muss, dass die Infektionen der Pandemie sich auf die Jüngeren verlagert hat und sich daraus für die Kitas ein weiterer Handlungsbedarf ergibt.

Durch die umfangreichen Hygienekonzepte der letzten Monate, aber auch durch die nunmehr ermöglichten Testungen der MitarbeiterInnen und vorgezogenen Impfangebote haben wir die Frühe Bildung in Berlin bisher erfolgreich aufrechterhalten.

Wir wollen unseren Kitateams und Eltern eine greifbare sowie verbindliche Perspektive bis zum Beginn des neuen Kitajahres (01.08.2021) geben können.

Deshalb müssen wir kindeswohlgerecht die Kontakte in den Kitas analog zuder gerade beschlossenen Notbremse reduzieren, gleichzeitig aber auch alle Möglichkeiten und Ressourcen ausnutzen, welche die Einrichtungen individuell zu bieten haben, um unser Möglichstes für alle Familien in dieser schwierigen Zeit tun zu können.

Unter der Annahme, dass die Politik das Infektionsgeschehen an den Kindertagesstätten mit dem an den Schulen gleichsetzt, leiten wir folgende Maßnahmen ab:

Verbindlicherr Stufenplanbis zum 01.08.2021

  • bei einer Inzidenz von über 165*: Notversorgung
    Zugangsvorraussetzungen:

    • beide Elternteile müssenunter Zuhilfenahme einer Liste von zwingend systemrelevanten Berufsgruppen der unmittelbaren Daseinsvorsorgeeinen außerordentlichen dringenden Betreuungsbedarfbelegen

    • regelmäßige Testung der MitarbeiterInnen und Kinder (durch Eltern)

*Vorgabe durch den Bundesgesetzgeberim Rahmen der Neufassung des Infektionsschutzgesetzes

  • bei einer Inzidenz zw. 100-165: Notbetrieb
    Zugangsvorraussetzungen:

    • außerordentlich dringender Betreuungsbedarf

    • Förderbedürftige & “Vorschulkinder”

    • Kita-Trägern wird ein Freiraumgewährt, analog ihrer Möglichkeiten (räumlich, personell usw.) in Abstimmung mit der Elternschaft hinaus zusätzliche individuelle,risikoarme Konzepte anzubieten (z.B. Außenaktivitäten in festenGruppen, Wechselmodelle usw.)

    • regelmäßigeTestung der MitarbeiterInnen und Kinder (durch Eltern)

  • bei einer Inzidenz zw. 35-100: eingeschränkter Regelbetrieb
    Zugangsvorraussetzungen:

    • feste Kohorten & kleinereGruppen (Optionen für individuelle Betreuungsmodelle)

    • Kita-Trägern wird ein Freiraumgewährt, analog ihrer Möglichkeiten (räumlich, personell usw.) in Abstimmung mit der Elternschaft hinaus zusätzliche individuelle,risikoarme Konzepte anzubieten (z.B. Früh-& Spätdienste in Form vonAußenaktivitäten,usw.)

    • regelmäßige Testung der MitarbeiterInnen und Kinder (durch Eltern)

  • bei einer Inzidenz unter 35: Regelbetrieb
    Zugangsvorraussetzungen:

    • regelmäßige Testung der MitarbeiterInnen und Kinder (durch Eltern)

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie als unser direkter Partner muss für diesen Zeitraum die o.g. Rahmenbedingungen sodann verbindlich benennen.

In der Überzeugung mit dem oben skizzierten Stufenplan gemeinsam mit Ihnen und Ihrer zuständigen Senatsverwaltung für alle Kinder und Kitateams eine verbindliche Perspektive geben zu können, verbleiben wir bis zu Ihrer Rückantwort mit freundlichen Grüßen,

Ihr Verband der Kleinen und Mittelgroßen Kitaträger Berlin e.V.

BRIEF ZUM DOWNLOAD

Testen, Impfen - keine Strategie der Senatsverwaltung in Sicht

Schnelltests – das Organisationschaos geht weiter

Die Jugendsenatorin hat bei ihrer Strategie zur Pandemiebekämpfung große Hoffnungen in die bereits eingekauften Millionenfachen Schnelltests gesetzt, die die Kitafachkräfte selbstständig benutzen können. Nun zeichnet sich jedoch ab, dass eben diese Tests keine Zulassung als Selbsttests erhalten. Damit war die Beschaffung der Tests durch die Senatsverwaltung nicht nur verspätet, sondern auch deutlich teurer als eine optionale Beschaffung durch die freien Kita-Träger…..

Bildungschancen sichern

Kapazitäten prüfen - Impfangebot aus überschüssigen Dosen unterbreiten

Die Verlegung der Kita-Fachkräfte in die Stufe 2 der Impfkampagne reicht bei weitem nicht aus, den Mitarbeiterschutz in den Kindergärten zu gewährleisten, da mit den Impfungen frühestens im Juni zu rechnen ist. Deshalb muss dieser besonders gefährdeten Berufsgruppe - ohne die kein anderer systemrelevanter Betriebaufrechterhaltenwerden könnte - zeitnah ein Impfangebot unterbreitet werden. Dabei könnten beispielsweise die nicht verwendeten Impfdosen der Stufe 1 benutzt werden.