Kita-Mieten steigen unaufhaltsam, Sachkostenpauschale bleibt zurück: VKMK fordert dringende Anpassung zur Entlastung der Kita-Träger

Seit Jahren warnt der Kitaverband VKMK eindringlich vor drastischen Folgen der unzureichenden Finanzierung der Mietkosten für Kita-Träger durch die Sachkostenpauschale des Landes Berlin –  und seit Jahren wird dies ignoriert. Während die Mietpreise kontinuierlich steigen, hinkt die Sachkostenpauschale weit hinter dieser Entwicklung her, zu Lasten der gemeinnützigen Kita-Träger.

„Aktuell sind in der Pauschale wohl knapp 6,50 Euro pro Quadratmeter veranschlagt“, erklärt Lars Békési, Geschäftsführer des Kitaverbands VKMK. „Angesichts der Mietpreisentwicklung ist dieser Betrag bereits seit langem vollkommen unzureichend.” Eine aktuelle Auswertung des Berlin-Brandenburgischen Wohnungsunternehmensverbands (BBU) zeigt, dass die Neuvertragsmieten bei den BBU-Mitgliedsunternehmen im Zeitraum von Juni 2023 bis Juni 2024 um 7% auf durchschnittlich 8,59 Euro pro Quadratmeter gestiegen sind – 2 Euro mehr als Berliner Kitas pro Quadratmeter erstattet bekommen. Für Gewerbeflächen, wie sie Kitas benötigen, liegen die Mieten in Berlin bei Neuvertragsmieten sogar bei 29 Euro und mehr.

Eine vom VKMK-Der Kitaverband erneut durchgeführte Umfrage unter Mitgliedern bestätigt diese alarmierende Lage: „Unsere Kita-Träger zahlen im Schnitt 16,50 Euro pro Quadratmeter, in einigen Fällen sogar bis zu 27 Euro. Die Kluft zwischen Realität und Pauschale ist eklatant“, so Békési.

Noch prekärer wird die Situation in Anbetracht des Geburtenrückgangs und der geplanten Verbesserung des Personalschlüssels im U3-Bereich, da die Sachkosten direkt an die Kinderzahl gekoppelt sind. „Weniger Kinder bedeuten weniger Geld, bei gleichbleibenden Quadratmetern. Ob ein Raum belegt ist oder nicht- die Miete muss bezahlt werden. Unsere gemeinnützigen Kita-Träger haben keine finanziellen Reserven, um das weitere Jahre aufzufangen“, betont Békési.

Die laufenden Verhandlungen zur Rahmenvereinbarung über die Finanzierung der Kitas in Berlin bietet jetzt die Chance, endlich diesen Missstand zu korrigieren. Der Senat muss die Realität endlich anerkennen und die Sachkostenpauschale anpassen. Kita-Träger dürfen nicht weiterhin die Zeche für steigende Kosten zahlen. Frühkindliche Bildung darf nicht zum finanziellen Risiko werden!“, fordert Békési eindringlich.

Auch auf Bundesebene könnten mit dem angekündigten 100 Mrd. EURO Sondervermögen für Infrastruktur könnten sich neue finanzielle positive Spielräume ergeben. „Wenn der Bund sich stärker engagiert und im Rahmen des Kita-Qualitätsentwicklungsgesetzes dem Land 

Berlin zusätzliche Mittel bereitstellt, würde das nicht nur die Qualität der frühkindlichen Bildung steigern, sondern es ist nur die einzige Rechtfertigung für die Verlagerung der Finanzierungslasten auf die kommenden Generationen. Damit könnte Berlin auch endlich eine angemessene Sachkostenpauschale finanzieren, ohne andere Bereiche zu belasten.“, erklärt Békési.

Die Zeit drängt: Ohne eine schnelle und nachhaltige Anpassung der Sachkostenpauschale, droht eine massive Verschlechterung der Kita-Landschaft in Berlin. Qualität,Stabilität und Verlässlichkeit der frühkindlichen Bildung stehen auf dem Spiel.