Die jüngsten Pressemitteilungen des Landeselternausschusses Kita Berlin (LEAK) und des Bezirkselternausschusses Marzahn-Hellersdorf (BEAK Ma-He) vom 19.02.2025 zeigen:
Die geplante Anpassung der Kita-Schließtage ist ein sensibles Thema, das Eltern bewegt. Der VKMK- Der Kitaverband nimmt die Sorgen der Eltern ernst, betont jedoch gleichzeitig die Notwendigkeit, eine tragfähige Balance zwischen den berechtigten Betreuungsbedarfen der Familien und den Qualitätsansprüchen an frühkindliche Bildung zu wahren.
Aktuell sind gesetzlich maximal 25 Schließtage pro Jahr in Berlin vorgesehen (§3 Abs. 4, RV-Tag), die nicht überschritten werden dürfen. Während dieser Zeit müssen Träger eine angemessene Notbetreuung sicherstellen – beispielsweise durch Kooperationen mit anderen Einrichtungen.
Die Elternvertretungen weisen darauf hin, dass diese Notbetreuung nicht immer reibungslos funktioniere. „Diese Erfahrungen nehmen wir ernst“, betont Lars Békési, Geschäftsführer des VKMK. „Gleichzeitig möchten wir darauf hinweisen, dass diese Einschätzungen bislang nicht durch umfassende Datenerhebungen belegt sind.“
„Fortbildungen sind keine zusätzliche Belastung für das System, sondern eine zentrale Investition in die Qualität der frühkindlichen Bildung“.
„Wir teilen das Anliegen der Eltern: Jedes Kind hat ein Recht auf bestmögliche frühkindliche Bildung. Doch um diesem Anspruch gerecht zu werden, benötigen unsere Kita-Teams auch die notwendige Zeit für Fortbildungen– insbesondere in einer Zeit, in der die Anforderungen an die frühkindliche Bildung stetig wachsen und immer mehr Kinder besondere Förderbedarfe haben“, erklärt Békési.
Derzeit stehen den Fachkräften im Schnitt nur 3,8 Fortbildungstage pro Jahr zur Verfügung. Der VKMK setzt sich dafür ein, dass der gesetzlich verankerte Mindestanspruch von fünf Fortbildungstagen pro Jahr (§2 Abs. 1 Berliner Bildungszeitgesetz) wieder gewährleistet wird. „Fortbildungen sind keine zusätzliche Belastung für das System, sondern eine zentrale Investition in die Qualität der frühkindlichen Bildung“, so Békési.
Die vorgeschlagene moderate Anpassung um zwei zusätzliche Schließtage ist eine pragmatische Lösung, um trotz Personalknappheit weiterhin hochwertige Bildung und Betreuung zu gewährleisten. „Wir verstehen, dass jede Einschränkung der Betreuungszeiten eine Herausforderung für zahlreiche Familien darstellt. Gleichzeitig müssen wir auch an die langfristige Qualitätssicherung denken – denn gut qualifizierte Fachkräfte sind der Schlüssel zu guter Bildung”, erklärt Békési.
Grundsätzlich unterstützt der VKMK die Forderungen der Elternvertreter nach einer besseren Personalausstattung und einer verlässlichen Finanzierung der Berliner Kitas. Doch diese Herausforderungen lassen sich nicht kurzfristig lösen. „Bis ausreichende Ressourcen zur Verfügung stehen, müssen wir tragfähige schnell umsetzbare Lösungen finden, die sowohl den Bedürfnissen der Kinder als auch den Anforderungen an die Bildungsqualität gerecht werden“, so Békési abschließend.