Wie gestern aus der abendlichen Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie zu erfahren war, wird Erzieher und Erzieherinnen ein Impfangebot unterbreitet. Währenddessen wurden jedoch die vom Berliner Senat eingekauften 10 Millionen Schnelltests als künftige Selbsttests nicht zugelassen und die zuständige Senatsverwaltung versäumt es erneut, die Kita-Träger rechtzeitig zu informieren.
Für wen gilt das Impfangebot?
Wir begrüßen es, dass der Arbeitsschutz in den Kitas durch ein Impfangebot ergänzt wird. Als erster Berliner Kita-Verband forderten wir bereits im Winter 2020, diesen Schritt zu gehen. Allerdings hätten wir uns gewünscht, ein vorzeitiges Impfangebot aus nicht abgerufenen Kapazitäten zu realisieren, um einzelne Risikogruppen nicht gegeneinander auszuspielen. Unklar ist bisher jedoch, für wen das Impfangebot im Einzelnen gelten soll. Die Formulierung der Jugendsenatorin lautet: „den ersten Pädagoginnen und Pädagogen Impfungen anbieten können“ – Kita-Teams bestehen allerdings aus multiprofessionellen Teams mit unterschiedlichen notwendigen Qualifikationen. Wir erwarten diesbezüglich eine schnelle Klärung.
Schnelltests – das Organisationschaos geht weiter
Die Jugendsenatorin hat bei ihrer Strategie zur Pandemiebekämpfung große Hoffnungen in die bereits eingekauften Millionenfachen Schnelltests gesetzt, die die Kitafachkräfte selbstständig benutzen können. Nun zeichnet sich jedoch ab, dass eben diese Tests keine Zulassung als Selbsttests erhalten. Damit war die Beschaffung der Tests durch die Senatsverwaltung nicht nur verspätet, sondern auch deutlich teurer als eine optionale Beschaffung durch die freien Kita-Träger.
Wir fordern deshalb wiederholt, diese Praxis zu beenden und eine faire Kostenpauschale für die Umsetzung des Infektionsschutzes und der Hygienemaßnahmen für die Pandemiebekämpfung durch die Freien Kita-Träger einzuführen.
Fehlende Kommunikation des Senats
Seit Beginn der Pandemie bitten wir immer wieder um eine deutliche Verbesserung der Kommunikation vonseiten der Jugendsenatorin gegenüber den Freien Kita-Trägern. Wichtige Informationen zum gemeinsamen weiteren Vorgehen wurden bislang z. T. versäumt und häufig verspätet oder unzureichend über die sog. Trägerschreiben verbreitet. Vielmehr wurden die Betroffenen regelmäßig vorzeitig durch die Presse von den sich ständig ändernden Maßnahmen in Kenntnis gesetzt.
Lars Békési, Geschäftsführer des VKMK: „Wenn die Jugendsenatorin nach zwölf Monaten wieder-kehrender Hinweise die Kommunikationskultur noch immer nicht verbessert, ist das für uns nicht akzeptabel. Auch in einem Wahljahr muss die scheidende Jugendsenatorin ihre Aufgaben angemessen wahrnehmen.“
Zu einer erkennbaren Strategiezur Pandemiebekämpfung der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie fordern wir auch die jeweiligen Maßnahmen zeitnah an die Kita-Träger weiterzugeben. Die freien Kita-Träger haben ihre Schutzstrategien bereits vor Monatenentwickelt und umgesetzt, so dass sich ihre Konzepte Woche für Woche bewähren – wir appellieren an die Jugendsenatorin, die Kita-Träger zu unterstützen,anstatt eigene Konzepte mit den oben erwähnten Folgen zu entwickeln.