Genug geredet. Wo bleiben die Taten?
Wir erinnern uns an den Beginn der Corona-Pandemie; der Notstand
des Pflege,- und Gesundheitspersonals wurde der Allgemeinbevölkerung noch nie so deutlich widergespiegelt, wie damals, als es für die eigene Person relevant wurde.
Es müsse etwas geändert werden, und zwar schnell. Das Thema wurde
groß. Von den Dächern wurde gejubelt und geklatscht, als Dank an das Personal, dessen tägliche Arbeitsleistung viel mehr einer unterbezahlten Aufopferung gleicht.
Und dann? Der Jubel wurde leiser. Das Klatschen ward immer seltener und schließlich gar nicht mehr wahrzunehmen und irgendwann wurde das Thema beiseite gelegt und begraben, noch bevor eine ansatzweise adäquate Lösung gefunden wurde. Es gab neue Themen, die in den Vordergrund gerückt sind.
Der Notstand im Gesundheitssystem ist nach, wie vor, existent.
Nur nicht mehr in den Köpfen derer, die nicht akut davon betroffen sind.
Ähnlich ist es mit der Unterstützung der Kitaträger Berlin.
Es handelt sich hier schon lange nicht mehr um eine komplizierte Lage, die mit etwas Geschick lösbar wäre. Es ist auch das ungeliebte Kind des amtierenden Rot-Grünen Senates. Das Thema, das oftmals nicht einmal mehr Beachtung findet und in vielen Sitzungen sogar unerwähnt bleibt. Vielleicht, weil die
Betroffenen selber wissen; uns sind die Lösungen ausgegangen.
Ein Bereich, der seit Jahren systematisch tot gespart wurde, ist nun am Ende seiner Kapazität angekommen.
Man kann nicht mehr temporär in die Gelder des einen Topfes greifen, um akute Bredouillen zu überstehen; denn die Töpfe sind leer.
Auch hier, wurde zu Beginn der Corona-Pandemie endlich die benötige Aufmerksamkeit generiert und der Gesellschaft fiel stirnrunzelnd auf, dass es zu wenig Räumlichkeiten gibt, zu wenig Personal, zu wenig finanzielle Mittel. Und obwohl es hier nicht zu Applaus und großen Danksagungen an die Kindertagesstätten kam, so kam es zumindest zu einer neuen Beachtung und Priorisierung, auch auf politischer Ebene.
Es solle sich etwas ändern; Gelder müssen beschaffen und neu verteilt werden. Auch hier; warme Worte. An diese Worte haben sich die Kitaträger
verzweifelt gehalten. Schliesslich gaben sie Hoffnung. Diese Hoffnung wich nun der kalten Realität: Der Senat hat beschlossen, die Kitaträger in Berlin vorerst nicht bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. Vielmehr lässt man sie mit den enormen Kostenexplosionen alleine, auf sich gestellt.
Die Haushaltsgelder hier würden nicht einmal an die aktuell stark angestiegenen Inflationsrate angeglichen werden. Während Unterstützungen im Fern,- oder Nahverkehr generiert werden, findet keine Unterstützung vor Ort, in Berlin, bei der Generation statt, die unser Zukunftsträger ist.
Die Kitaträger stehen vor einer inflationären und strukturellen Mehrbelastung bei 0 Euro Zuschuss.
Wie soll frühkindliche Bildung funktionieren, geschweige denn erfolgreich umgesetzt werden, wenn die finanziellen Mittel hierfür einfach nicht zur Verfügung gestellt werden?
Wie soll man Kindern ausreichend Zukunftsperspektiven und Entwicklungschancen geben, wenn wir nicht einmal beantworten können, wie wir alle ausreichend sättigen können, mit viel zu wenig Verpflegungsgeld?
Wie sollen wir Bildung fördern können, mit viel zu wenig Personal?
Und wie sollen wir qualifiziertes Personal langfristig halten können, wenn ihre Perspektiven Überbelastung und Unterbezahlung sind?
Viel zu lange schon wird den Kitaträgern nichts als warme Worte angeboten.
Wir fordern, dass endlich Taten folgen.
Die Kinder von heute sind die Zukunft von morgen. Und deren Entwicklungs,- und Entfaltungsmöglichkeiten, werden uns spätestens dann in der eigenen Realität einholen, wenn sie zu der nächsten aktiven steuerpflichtigen Generation herangewachsen sind. Warme Worte und Augenverschließen an dieser Stelle bringen fatale Zukunftsperspektiven mit sich, nicht nur für die Kinder, sondern für uns alle.
Um dies zu umgehen, fordern wir ein Zukunftssicherungsprogramm.
Die Kitaträger müssen endlich die benötigte finanzielle Förderung
erhalten, die ihnen schon lange versprochen wurde.