BeoKiz: Richtige Ziele, falsche Umsetzung.

Die Mitglieder des VKMK sind tief enttäuscht über das Scheitern des Berliner Digital-Projektes BEOkiZ, da die zuständige Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie die geplante digitale Umsetzung nicht zum angedachten Startpunkt realisieren kann.  

BeoKiz hatte das Ziel, die frühkindliche Sprachbildungsarbeit auf ein neues Niveau zu heben. Hierfür sollten digitale Strukturen eingesetzt werden, um die Bereiche der Diagnostik, Förderung und Einbindung von Eltern sowie der Fachkräfte-Weiterbildung zu optimieren. Durch eine qualitativ hochwertige Umsetzung dieser Maßnahmen sollten sowohl eine Verbesserung der pädagogischen Arbeit als auch eine Entlastung des Kitateams erreicht werden. Genau dieses Ziele begrüßen wir als Verband ausdrücklich. Umso bedauerlicher ist nicht nur das allgemeine Scheitern des Projektes, sondern, dass eben genau dieses Scheitern bereits im Vorfeld absehbar war.

Der ehemalige rot-grün-rote Senat hatte es versäumt, vor dem Beginn des Projektes ausreichend Experten:innen für die Senatsjugendverwaltung zu gewinnen. Die Verantwortung für das Scheitern des Projekts kann daher nicht allein dem bestehenden Personal zugeschrieben werden, das größtenteils aus klassischen Verwaltungsexperten besteht. Viel mehr, wird wieder einmal deutlich, dass die Verwaltung dringend mehr Ressourcen und Kompetenzen benötigt, um zukunftsorientierte digitale Projekte erfolgreich durchzuführen.

Aber auch die Ausarbeitung dieser Konzepte zur Umsetzung der BeoKiz-Tools, benötigt die entsprechenden Kompetenzen, die dabei helfen, auch die aktuelle Situation in den Bildungseinrichtungen zu berücksichtigen. Kitas sehen sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, insbesondere einem ausgeprägten Personalmangel.

“Die jetzige geplante papierbasierte Implementierung von BeoKiz trägt weder zur Entlastung der Kitateams bei, noch bietet sie einen qualitativen Mehrwert, so Lars Békési Geschäftsführer des VKMK.

Stattdessen führt sie lediglich zu zusätzlicher Mehr- und Doppelarbeit im bestehenden System des Sprachlerntagebuchs. Die Erarbeitung und das Erlernen neuer Verfahren ist, wenngleich lösungsorientiert, ebenso eine Herausforderung für alle Kitateams, aufgrund des akuten Personalmangels momentan schlichtweg vielerorts nicht umsetzbar ist.  

Es ist der neuen Senatorin zuempfehlen, dass ihre Verwaltung, falls sie nicht die notwendigen Experten intern hat, die Verantwortung in der Form wahrnimmt, dass eine Zusammenarbeit mit den relevanten Experten:innen aus der freien Wirtschaft und allen Fachverbänden von Kitaträgern ermöglicht wird, um die frühkindliche Bildung in Berlin im Bereich der unterstützenden Digitalisierungzu verbessern.  

  

Der VKMK mir seiner langjährigen Erfahrung im Bereich der unterstützenden Digitaliserung ist bereit und steht zur Zusammenarbeit mit allen Beteiligten bereit, um die frühkindliche Bildung in Berlin auf eine höhere Ebene zu bringen.