Berlin, 26. Oktober 2023, Die Senatorin für Jugend, Frau Günther-Wünsch stellt Kita-Chancenjahr ihr zentrales Projekt aus dem Koalitionsvertrag und deren kommende Umsetzungsschritte ab 14 Uhr vor.
Die entscheidenden Eckpfeiler für den Erfolg des Kita-Chancen-Jahres sind vielfältig und konzentrieren sich in erster Linie auf die Sprachförderung und das frühzeitige Erkennen von Sprachförderbedarfen in der deutschen Sprache, um hier vor dem Schuleintritt des jeweiligen Kindes entsprechend, zielgerichtet ansetzen und agieren zu können. Ein bedeutender Teilaspekt dieses Konzepts ist die Bereitstellung eines sogenannten „Willkommens-gutscheins“ für Kinder zum jeweiligen dritten Lebensjahr, die bisher keiner Kita angehörten. Dieser Willkommensgutschein gleicht einem klassischen Kita-Gutschein, der durch die Eltern in allen Kinder-tagesstätten Berlins eingelöst werden darf.
Das oberste Ziel bleibt unverändert: die frühzeitige Identifikation und Ausgleichung sprachlicher Defizite bei Kindern die im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung keine hinreichenden Sprachkenntnisse nachweisen konnten. Hierzu werden diverse Maßnahmen zur Evaluierung ergriffen, wobei die Beschleunigung der Datenerfassung, eine Optimierung der Terminvergabe und eine reibungslose Kommunikation vorangetrieben werden, um eine gezielte Sprachförderung so rasch wie möglich zu realisieren. Paritätisch dazu wird eine familiäre Begleitung bei Bedarf angeboten, wodurch auch die Familien selbst von dieser Förderung profitieren können. Im Ergebnis will die Senatorin damit erreichen den Fokus auf die vollumfängliche Förderung der Kinder im Rahmen der Betreuung und Bildung in den Kindertagesstätten richten, da unstrittig eine alltagsintegrierte Sprachförderung gegenüber bisherigen Maßnahmen, die ihrerseits aus der Not des Fachkräftemangels heraus entwickelt wurden, eine höhere Entwicklung entsprechender Kompetenzen ermöglicht.
Der VKMK unterstützt die Zielsetzung der Senatorin. Es ist ein wichtiger Schritt frühzeitig Sprachdefizite bei Kindern zu erkennen, zu adressieren und jene hier gezielt zu stützen und zu fördern, um ihre schulische Vorbereitung zu verbessern. Dennoch dürfen wir nicht die Erfolge der bisherigen ergänzenden Sprachfördergruppen vergessen, die aufgrund des bestehenden Fachkräftemangels neben den Kindertageseinrichtungen betrieben werden. Ohne das Engagement dieser Beschäftigten in den ergänzenden Sprachfördergruppen gäbe es eine noch höhere Anzahl von Kindern ohne erfolgsversprechende Bildungsperspektiven in den Schulen.
Daher legen wir als VKMK besonderen Wert auf diesen Aspekt.Es ist entscheidend, ein angemessenes Fort- und Weiterbildungsangebot für die Beschäftigten in den bestehenden ergänzenden Sprachfördergruppen zu schaffen und gleichzeitig passende Übernahmemöglichkeiten und deren Finanzierung zur Integration in die multiprofessionellen Kita-Teams anzubieten. Andernfalls besteht die Gefahr, dass das Kita-Chancenjahr nicht den notwendigen Erfolg erzielen kann, da schlichtweg das benötigte pädagogische Fachpersonal fehlt.
Für weiterführende Gespräche stehen wir der Senatorin gerne zur Verfügung.