Wie die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gestern öffentlich in einer Pressemitteilung bekannt gab, beginnt mit diesem Kita-Jahr die berlinweite Implementierung des BEOKiz-Verfahrens. Das BEOKiz-Verfahren stellt ein wissenschaftlich fundiertes Instrument zur ganzheitlichen und umfassenden Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Entwicklungs- und Lernstände dar. Grundlegendes Ziel dieses Verfahrens ist es, zum einen ein vereinheitlichtes und vereinfachtes Evaluationssystem zu etablieren, das einen größeren Bezug zum Berliner Bildungsprogramm aufweist als bisherige Verfahren. Zum anderen soll durch BEOKiz eine bessere Anschlussfähigkeit der Bildungsinhalte an die Grundschule gewährleistet werden.
Das BEOKiz-Verfahren soll ab diesem Kita-Jahr in etwa 500 Kitas in Berlin eingeführt werden und ersetzt damit bisherige Verfahren, wie das umfangreiche Sprachlerntagebuch sowie die bereits im Jahr 2020 von der Köller-Kommission als defizitär eingestufte Statuserhebung QuaSta, die bislang vor der Einschulung durchgeführt wurde. Laut der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie wird der vollständige Implementierungsprozess bis zum Kita-Jahr 2027/2028 abgeschlossen sein.
Der Kitaverband VKMK begrüßt die Einführung des BEOKiz-Verfahrens und sieht darin einen großen Mehrwert. Dennoch erkennt der Verband auch Schwachstellen, die es zu verbessern gilt. Lars Békési, Geschäftsführer des VKMK, betont: „Die Intention des BEOKiz-Verfahrens, eine entlastende und erfolgreiche Erfassung der Entwicklungs- und Lernprozesse der Kinder zu ermöglichen, kann nur durch eine Digitalisierung des Verfahrens erfolgreich umgesetzt werden. Jedoch ist eine digitale Version erst ab 2028 geplant.“ Bis dahin müssen die pädagogischen Fachkräfte weiterhin Papierbögen ausfüllen, was zu einem erhöhten bürokratischen Aufwand im Kita-Alltag führt. Auch der Übergang von der Kita zur Grundschule wird durch die analoge Vorgehensweise nicht wesentlich erleichtert. „Die papierbasierte Dokumentation der Entwicklungsstände und der Förderung der Kinder erschwert die Weitergabe wichtiger Informationen an die Schulen. Wenn pro Kind mehrere Ordner anfallen, besteht das Risiko, dass nicht alle relevanten Unterlagen dort ankommen. Sollte das passieren, war die gesamte Dokumentation letztlich umsonst“, so Békési.
Aus Sicht des VKMK bietet das BEOKiz-Verfahren einen wertvollen Schritt in die richtige Richtung, um die Qualität der Entwicklungs- und Lernstandserfassung in Berliner Kitas zu verbessern. Allerdings sieht der Verband dringenden Handlungsbedarf in der beschleunigten Digitalisierung des Verfahrens. Eine zeitnahe Umsetzung der digitalen Lösung ist daher unerlässlich, um das volle Potenzial von BEOKiz auszuschöpfen.