Zum Internationalen Kindertag wurde neben uns von zahlreichen Verbänden, Institutionen und Parteien die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz gefordert. Wenn die Erfahrungen des vergangenen Jahres diese Forderung zwar nicht erst begründet haben, so haben sie doch deren Dringlichkeit noch einmal unterstrichen. Nun ist es an der Zeit, den gesellschaftlichen Konsens einer Stärkung der Kinderrechte in konkrete Maßnahmen zu übersetzen. Mit einer Grundgesetzänderung allein wird dieses Ziel nicht erreicht werden.
Bildung beginnt in der Kita
Besonders in den vergangenen Monaten werden die Orte der Frühen Bildung, die Kitas, bei den Diskussionen zur Bildung stark vernachlässigt. Während verschiedene Modelle und Förderungen für Schulen besprochen werden, bleiben die Kitas und ihre Probleme ungehört. Dabei sind diese mehr als bloße Betreuungseinrichtungen. Selbst das schon im Titel missglückte „Aufholprogramm“, das Anfang Mai beschlossen wurde, betrifft nahezu komplett die Bildung ab dem Schulalter. Hier benötigen wir ein Umdenken, das der Rolle der Kindertagesstätten gerecht wird. Als erste Bildungseinrichtung zahlt sich jede Investition in die Frühe Bildung um ein Vielfaches im späteren Bildungsweg aus.
Freie Träger brauchen mehr Beteiligung
Auf Berlin bezogen fordern wir deshalb seit Langem eine stärkere Beteiligung der Freien Träger. Nach wie vor sitzt unser Verband nicht am RVTag-Verhandlungstisch und kann sich nicht bei den Verhandlungen der Rahmenbedingungen in der Frühen Bildung auf Landesebene einbringen. Stattdessen werden die Freien Träger durch Maßnahmen, wie z.B. der Hauptstadtzulage, benachteiligt und durch eine überbordende Bürokratie, wie z.B. beim Kita-Ausbau, bei ihrer Arbeit behindert. Hinzu kommt eine mangelhafte und oft verspätete Kommunikation durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. Dabei stellen die Freien Träger den Großteil der Kita-Plätze in Berlin.
Wir möchten deshalb ausdrücklich für eine verbesserte Zusammenarbeit werben: Nur gemeinsam können wir Lösungen finden.