Nach der etwas chaotischen Wahl möchten wir dennoch allen neu gewählten Abgeordneten zu ihrem Wahlerfolg gratulieren und einen Ausblick in die Zukunft wagen.
Es gibt viel zu tun – packen wir’s an.
Als Interessenverband der frühkindlichen Bildung hoffen wir sehr, dass das Wahlergebnis trotz der Unregelmäßigkeiten in den nächsten Tagen bestätigt wird und in der Folge die Koalitionsgespräche beginnen. Denn bei der derzeitigen Problemlage benötigen wir so schnell wie möglich einen arbeitsfähigen Senat, um eine bessere Zukunft für unsere Kinder zu gestalten.
Dazu gehört vor allem eine Sprachförderung ab dem ersten Kind in allen Einrichtungen, anstelle einer starren Förder-Quote. Nur so können wir sicherstellen, dass zur Einschulung alle Berliner Kinder über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen.
Ebenso wichtig ist die Umwandlung der Brennpunktzulage in ein flexibel zu nutzendes Budget für Kita-Sozialarbeit. Damit könnten die Einrichtungen auf die unterschiedlichen Herausforderungen in sozial schwachen Gebieten angemessen reagieren. Die Brennpunktzulage hingegen bietet nur eine Gehaltserhöhung für die Pädagoginnen und Pädagogen, entschädigt also nur das Personal während es die Probleme weiterhin bestehen lässt.
Lars Békési, Geschäftsführer des VKMK: “Wir brauchen mehr Partizipation. Als Berliner Berufsverband der Freien Kita-Träger mit über 200 Einrichtungen in Berlin muss der VKMK endlich in den Landesjugendausschuss aufgenommen werden. Wir sollten das bisherige Gegeneinander von Verbänden und Senat in ein konstruktives Miteinander überführen, um die besten Lösungen für den Bildungsstandort Berlin zu finden und umzusetzen. Nur so können wir die Qualität der Bildung sowie die Rahmenbedingungen für das Personal verbessern.”
Unterstützung vom Bund
Auch den neu gewählten Parlamentariern des Deutschen Bundestages möchten wir herzlich zu ihrem Mandat gratulieren. Gleichwohl die Bildungspolitik eine Aufgabe der Bundesländer ist, hoffen wir dennoch auf eine schnelle Regierungsbildung. Vor allem sollte das Ministerium für Senioren, Familie und Jugend schnell wieder besetzt werden, um die kommissarische Verwaltung endlich zu beenden. Hinsichtlich des Ministeriums schließen wir uns der Forderung der Bundeselternvertretung an, gute Bildung und Beitragsfreiheit nicht als ausschließende Kriterien zu betrachten. Beides ist bei einem entsprechenden politischen Willen und einer angemessenen Finanzierung möglich. Darüber hinaus erwarten wir aufgrund der Erfahrungen in den vergangenen Monaten der Pandemie eine spürbare Priorisierung der Bildungspolitik.