PCR-Lolli-Test: Senat muss RKI-Empfehlung umsetzen!

Die PCR-Lolli-Tests sind besser für den Einsatz in der Kita geeignet als die bisher verwendeten “Nasenbohrer”-Schnelltests.[1]Das ergab das Berliner Pilot-Projekt in 30 Einrichtungen und entspricht den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. Wir haben deshalb kein Verständnis für die Verweigerung des Senats, eine flächendeckende PCR-Pooltestung im Kita-Bereich einzuführen.

Vorteile der PCR-Lolli-Tests

Antigene PoC - Schnelltests haben im Gegensatz zu den PCR-Lolli-Tests eine hohe Fehleranfälligkeit und häufige auch Materialmängel. Hinzu kommt die nicht kleinkindgerechte Benutzung mittels eines Stäbchens, das tief in die Nase des Kita-Kindes eingeführt werden muss. Das erzeugt zum Teil Schmerz, blutige Nasen und Ängste bei den Kita-Kindern und ist deshalb keine geeignete Methode für die tägliche Arbeit in einer Kita.

Die PCR-Pooltestung mit PCR- Lolli-Tests hat also nicht nur den Vorteil, sehr genaue Ergebnisse zu liefern, sie ist auch sehr viel einfacher umzusetzen. Bei den PCR- Lolli-Tests “lutschen” Kinder an einem Tupfer, stecken es in einen speziellen Sammelbehälter, der ins Labor kommt.

RKI-Warnungen werden nicht erhört

Deshalb empfiehlt auch das RKI ausdrücklich die PCR- Lolli-Tests im Bereich der Frühen Bildung. Herr Wieler, Präsident des RKI, hat im Zuge der Videokonferenz des sächsischen Ministerpräsidenten vom 17.11.21 noch einmal betont, dass alle Maßnahmen, die nun notwendig wären, in ihrer Wirksamkeit bekannt und seit langem vom RKI empfohlen wurden. 

Sein vernichtendes Fazit lautete, Deutschland - und somit auch Berlin - liefe sehenden Auges in die Notlage. Warum der Regierende Bürgermeister und seine Fachsenatorinnen sich nicht an diese Empfehlungen des RKI hält, ist für uns nicht nachzuvollziehen. Denn wirtschaftliche Gründe, wie der Unterschied bei den Kosten für einen einzelnen Test, ungeachtet der Fehleranfälligkeit, können nicht mit der Gesundheit der Kita-Kinder abgewogen werden.

Wir fordern weiterhin: altersgerechte PCR-Pooltestung für alle Kitas

 Lars Békési, Geschäftsführer des VKMK: „Anstatt über eine Schnelltest-Pflicht in Kitas zu diskutieren, fordern wir den Regierenden Bürgermeister dringlichst dazu auf, ein flächendeckendes Angebot für eine PCR-Pooltestung mit PCR- Lolli-Tests den Kitas zur Verfügung zu stellen. Wir müssen die bereits strapazierten Kinderseelen schützen. Das gelingt nur, wenn ein Infektionsschutz auch durch sichere PCR-Tests gegeben ist und unser Bildungsauftrag für alle Berliner Kita-Kinder nicht von möglichen Kita-Schließungen gefährdet wird.

 Wir brauchen ebenso eine Verlässlichkeit der Maßnahmen, um die auch emotional stark in Anspruch genommenen Kita-Fachkräfte zu entlasten. Wenn wir einen längerfristigen Notstand in der Frühen Bildung verhindern wollen, muss der Senat jetzt handeln und virologisch wie pädagogisch sinnvolle Maßnahmen umsetzen. Dabei muss auf jegliches politische Kalkül und das bereits Monate andauernde Verzögern in der Jugendsenatsverwaltung verzichtet werden.“

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[1] Wieler LH, Häcker G: Warum müssen wir Kinder vor einer SARS-CoV-2-Infektion schützen? Epid Bull 2021;46:3 -9 | DOI 10.25646/9204