Wie die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie bekanntgab, soll das Bundes-Programm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ nicht fortgeführt werden. Damit entfallen für Berlin 13,2 Millionen Euro für 300 Sprach-Kitas.
Das Bundesministerium soll laut Senatsverwaltung die Bundesländer am Freitag über die Pläne informiert haben. Offiziell schreibt das Ministerium: „Für die Förderung frühkindlicher Bildung durch verschiedene Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung ist (…) eine Vorsorge in Höhe von bis zu jeweils 2 Milliarden im Bundeshaushalt vorgesehen.“
Die Bundesgelder, die über den Länderfinanzausgleich den Ländern zufließen, sind allerdings nicht mit konkreten Vorgaben versehen, da Bildung zur Hoheit der Länder gehört und diese wiederum auf ihre Unabhängigkeit verweisen. Deshalb begrüßen wir die klarstellende Aussage des Bundesministerin "Die Zuständigkeit im Bereich Kindertagesbetreuung liegt bei den Ländern und kann nicht dauerhaft durch Förderprogramme des Bundes finanziert werden". Zugleich unterstützen wir den Weg, dass das Gute Kita Gesetz in ein Qualitätsgesetz mit einem wesentlichen Schwerpunkt "Sprachförderung" überführt wird, da hiermit auch unseren Forderungen der letzten Jahre entsprochen wird.
Das Land Berlin muss die Sprachförderung sichern
Wir verstehen aber auch das Bedauern der Senatsverwaltung über die Einstellung des Programms zur Sprachförderung und begrüßen den Entschluss der Senatorin, alle Möglichkeiten zu prüfen und die Sprach-Kitas in Berlin notfalls durch Landesmittel absichern zu wollen.
Allerdings können wir nicht unerwähnt lassen, dass das Auslaufen des Bundesprogrammes von Anfang an bekannt war. Deshalb hätten Vorbereitungen getroffen werden müssen, um sich auf das Ende des Bundesprogrammes entsprechend vorzubereiten und eine Absicherung im Landeshaushalt einzufügen. Der VKMK hat bereits frühzeitig auf das Auslaufen der Bundesprogramme hingewiesen und vor möglichen Kürzungen in der Frühen Bildung gewarnt.
Falls eine Finanzierung aus Landesgeldern notwendig sein sollte, würden wir vorschlagen, die Gelder für die ineffiziente Brennpunktzulage im Haushalt zu nehmen und in die Sprachförderung zu stecken. Die Sprach-Kitas sind erwiesenermaßen ein Erfolgsprojekt und gehören zu den wichtigsten Maßnahmen, um die versprochene Chancengleichheit in der Bildung zu sichern.