Da in dieser Woche das 54. Trägerschreiben verschickt wurde, wollen wir einmal auf die Herausforderungen der kommenden Wochen schauen. Dabei betrachten wir die derzeitige Pandemie-Situation und wagen einen Ausblick auf die Maßnahmen, die nach der Pandemie notwendig sein werden.
54. Trägerschreiben
Unter anderem können laut dem aktuellen Schreiben Kinder als Kontaktperson 1 die Kita bei täglichen Tests weiterhin besuchen, wenn die Eltern dies wünschen – „Test to stay“ heißt das neue Konzept. Wir begrüßen die damit verbundene Freiheit der Eltern zur Selbstverantwortung, allerdings hat Lars Békési, Geschäftsführer des VKMK, Bedenken, was die praktische Umsetzung betrifft:
„Eltern können sich zwar entscheiden, ob sie ihre Kinder bei Kontakt in die Kita schicken oder in Quarantäne. Diese Wahlmöglichkeit steht jedoch den Beschäftigten der Kitas nicht zur Verfügung – und das ist nicht nur in juristischer Hinsicht fragwürdig. Es wird sich auch erst in den kommenden Wochen zeigen, ob die neue “Test to stay"-Strategie mit ihrem erhöhten Bedarf an Schnelltests von der Senatsverwaltung logistisch bewältigt werden kann und wie lange die georderten Kontingente in Berlin reichen werden.“
Den Ausgang der Pandemie vorbereiten
Neben den tagesaktuellen Themen, sollten wir in der Frühen Bildung aber auch damit beginnen, an das Ende der Pandemie zu denken. Nach zwei Jahren hoher Belastungen für Kinder und Beschäftigte müssen Maßnahmen geplant werden, die sowohl das Personal entlasten als auch die pädagogische Qualität erhöhen.
Die bisher nur für Brennpunkte vorgesehene Kita-Sozialarbeit sollte als flexibel einzusetzendes Budget flächendeckend für die Berliner Kitas eingeführt werden. Nur so kann dem gestiegenen Bedarf in den letzten zwei Jahren Rechnung getragen werden und ein erfolgreicher Übergang von der Kita in die Schule – wie von der Jugend-Senatorin gefordert – allen Kindern gewährleistet werden.
Eine höchst wirkungsvolle Entlastung für die Kita-Teams ist die komplette Anrechnung der mittelbaren pädagogischen Arbeit. Dies würde im Allgemeinen auch die pädagogische Arbeit verbessern und dabei helfen, die Attraktivität des Berufsbildes vor einem weiteren Abfall zu bewahren.
Auch bei der angespannten Situation derzeit sollten die Vorbereitungen auf die Zeit nach der Pandemie frühzeitig beginnen und bestenfalls in die laufenden Haushaltsverhandlungen des neuen Senats einfließen.