Aktuelle Beschlüsse – weiter viele Unklarheiten
In den vergangenen Tagen wurde die Pandemie-Bekämpfung auf Bundes- und Landesebene besprochen und für die kommenden Wochen in mehr oder weniger konkreten Maßnahmen.
Impfangebot im Juni kommt zu spät
In den vergangenen Monaten haben wir mehrfach eine oberste Priorisierung der Kita-Fachkräfte bei der Corona-Impfverordnung eingefordert. Dieser Vorschlag wurde sowohl in den Medien besprochen als auch von weiteren Verbänden und Gewerkschaften aufgegriffen. Umso enttäuschender ist die aktuelle Beschlusslage. Bei dieser Impfreihenfolge werden die Kita-Fachkräfte in Berlin frühestens im Juni mit einer Impfung rechnen können. Damit bleiben die Herausforderungen in einem Berufsfeld mit der höhsten Gefährdung weiterhin bestehen.
Planlos zur Öffnung
Weiterhin unklar bleibt auch, wie die vom Regierenden Bürgermeister angekündigte Öffnung der Kitas am 22. Februar realisiert werden soll. Die Jugendsenatorin übergeht dieses Thema vielsagend und bleibt unverbindlich. Heißt das für die Kita-Träger eine Rückkehr zum Regelbetrieb oder wird den Kita-Trägern wieder die Entscheidungslast zugemutet, wer von den Kindern einen Bildungsanspruch wahrnehmen kann und wer nicht?
Echte Hilfe für Berliner Kita-Träger
Um ein weiteres, organisatorisches Chaos in den Berliner Verwaltungen zu vermeiden, fordern wir den Berliner Senat dazu auf, die Organisation eines effektiven Infektionsschutzes den Trägern zu überlassen. Die Sozialunternehmen haben sich in der Vergangenheit stets dadurch ausgezeichnet, effizientere und schnellere Lösungen für die Herausforderungen vor Ort zu finden.
Wir schlagen deshalb eine faire Kostenpauschale für die zusätzlichen Kosten im Infektionsschutz vor. Damit können die Kita-Träger die Beschaffung der Schutzmasken, der Schnelltests, der Desinfektionsmittel und der mobilen Raumluftfilteranlagen selbst organisieren.
Ebenso fordern wir eine angemessene Informationspolitik. Es ist nicht länger hinzunehmen, mit welcher Verspätung wichtige Informationen die Kita-Träger erreichen. Wir verstehen, dass sich der Senat in einem Wahljahr um eine gute Pressearbeit bemüht, aber die Senatoren sollten es dabei nicht vergessen, die Berliner Kita-Träger direkt und zeitnah zu informieren, zumal es hier um das Wohl unserer Kinder geht!