Putins Krieg in der Ukraine: Was wir tun und was wir jetzt benötigen.

Leider hat sich in der vergangenen Woche die Lage in der Ukraine weiter verschlechtert. Die humanitäre Katastrophe vor allem in den umkämpften Gebieten ist für uns kaum vorstellbar. Deshalb setzen wir uns auch weiterhin dafür ein, das Leid der Flüchtlinge an der ukrainischen Grenze und hier in Berlin zu mindern. 

Gezielte Sammelaktion unseres Mitglied-Trägers „Kleiner Fratz“ 

Letzte Woche haben wir uns dem Aufruf zu Sachspenden unseres Verbandsmitglieds „Kleiner Fratz“ angeschlossen. Wir möchten uns an dieser Stelle für die vielen Unterstützer:innen bedanken, die in den vergangenen Tagen mit ihren Spenden und Ihrem Engagement die Aktion unterstützt haben. Der erste Konvoi aus neun Bussen ist bereits an der polnisch-ukrainischen Grenze (Przmysl) angekommen und die Spenden ausgereicht. 

Kitaplätze für Kinder aus der Ukraine 

Berlin ist in kurzer Zeit zum Ankunftsort der Frauen, Mütter und Kinder aus dem ukrainischen Kriegsgebiet geworden. Deshalb brauchen wir schnelle und pragmatische Lösungen, um den Ankommenden zu helfen. 

Neben einer schnellen Schaffung von adäquaten Unterkünften, Psychologischen Beratungsangeboten für mögliche traumatisierte Mütter sowie Kinder, brauchen die ankommenden Kinder auch geeignete Kitaplätze. Erste “Willkommensgruppen” (Spielgruppen in Familienzentren für Mütter und deren Kinder) sollten zeitnah eingerichtet und im weiteren Verlauf Kitaplätze geschaffen werden.

Eine schnelle pragmatische Umsetzung ist die kurzzeitige Überbelegung bei den bestehenden Einrichtungen. Um den ankommenden Kindern schnell einen Betreuungsplatz anbieten zu können, fordern wir die Senatsverwaltung dazu auf, wie bereits im Jahr 2015 eine zweitweise Überbelegung in den Berliner Kindergärten, sowie eine vereinfachte Genehmigung zur Nutzung von Räumlichkeiten zu erlauben. Dabei könnten pro Kita zwei Kinder zusätzlich aufgenommen werden. 

Kita-Teams unterstützen 

Wir heißen die Ankommenden herzlich in Berlin willkommen und möchten ihnen eine so dringend benötigte Perspektive bieten. Ukrainische Frauen, die ein pädagogisches Studium oder eine entsprechende Ausbildung absolviert haben, sollten auch durch gezielte Beratungsangebote zum Quereinstieg seitens des Senats unterstützt und gefördert werden. Für diese neuen Quereinsteigerinnen sollte auch im Bereich des erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses eine Sonderlösung getroffen werden, wie zum Beispiel durch eine eidesstattliche Erklärung dieser Frauen. Zusätzlich müssen kurzfristig weitere Fachberatungs-Angebote geschaffen und finanziert werden, welche die nötigen pädagogischen Fähigkeiten und Informationen im Umgang mit dem Thema Krieg sowie mit kriegstraumatisierten Kindern für alle Kita-Teams anbieten. 

Wir sind bereit 

Da derzeit im Berliner Abgeordnetenhaus die Beratungen für den kommenden Doppelhaushalt 2022/2023 stattfinden, erwarten wir, dass diese besonderen Erfordernisse für die frühe Bildung ebenfalls berücksichtigt werden und entsprechende zusätzliche Budget im kommenden Doppelhaushalt hinterlegt werden. 

Unsere Träger und deren Kitateams engagieren sich bereits in vielen Bereichen der Flüchtlingshilfe und planen weitere Aktionen. Wir sind fest davon überzeugt, mit den vorgeschlagenen Maßnahmen die Kita-Träger unterstützen und das Leid der Ankommenden lindern zu können.