Durch die stark um sich greifende Omikron-Welle des Coronavirus muss sich die Kita-Landschaft in Berlin auf große Herausforderungen gefasst machen. Dazu kommen noch Lieferschwierigkeiten und widersprüchliche Aussagen im aktuellen 53. Trägerschreiben. Wir wagen dennoch einen optimistischen Ausblick.
Verzögerung bei den Lolli-Schnelltests
Zum kommenden Montag, den 24. Januar, wurden die Lieferungen der Lolli-Schnelltests avisiert. Leider werden aber nicht alle Kita-Träger am Montag ihr Kontingent erhalten haben. Schwierigkeiten bei den Lieferketten sowie eine komplizierte Verteilung durch überlastete Jugendämter verursachen die Verzögerungen. Leider werden die Kita-Träger damit allein gelassen – denn durch Ankündigungen in den Medien erwarten viele Eltern berechtigterweise am Montag, ihr Kind endlich mit einem Abstrich im Mundraum anstatt durch die Nase im Rachenbereich zu testen.
Bei der Konstituierung des Ausschusses für Jugend, Bildung und Familie des Berliner Abgeordnetenhauses in dieser Woche stellten sich die neue Senatorin und ihre zwei Staatssekretäre ersten Fragen der Abgeordneten. Angesprochen auf die Lieferschwierigkeiten wurde deutlich, dass intern mit einer kompletten Auslieferung bis zum 31. Januar gerechnet wird.
53. Trägerschreiben
Mit dem aktuellen Trägerschreiben wurde die Möglichkeit erneut ins Spiel gebracht, dass Angehörige der Kinder in der Kita helfen können, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Wir verstehen zwar den Versuch, die bereits aufgrund der Infektionslage zu 25% geschlossenen Berliner Kitas solange wie möglich im Betrieb zu halten. Müssen uns aber gegen den Zutritt unqualifizierter Personen im Kita-Alltag verwehren. Zum einen wird damit die Qualifikation der Pädagog:innen und deren Bildungsarbeit in der Kita missachtet. Zum anderen wird eine unübersichtliche Risikolage für die Helfenden und Kitaträger geschaffen.
Deshalb sprechen wir uns gegen den Einsatz von Personen aus, die keine pädagogische Ausbildung am Kind vorzuweisen haben. Damit werden die Chancen der Kinder auf einen erfolgreichen Übergang von der Kita in die Schule gefährdet und somit der Wunsch der Eltern auf eine bestmögliche Bildungsentwicklung ihrer Kinder nicht realisiert.
Wir schaffen das!
Unsere Mitglieder blicken dennoch zu 40% zuversichtlicher auf das kommende Jahr als noch vor sechs Monaten. Dabei sehen sie die größten Aufgaben zu 81,48% in der Gewinnung qualifizierter Fachkräfte, zu 56% in der Aufrechterhaltung der Qualität in der Bildungsarbeit sowie zu 38% in der Bewältigung der steigenden Energiekosten.
Trotz des bekannten Fachkräftemangels sehen wir in diesem Jahr eine Chance auf bessere Qualität in der frühen Bildung. Dazu müssen wir konsequent die Kita-Sozialarbeit für alle Kitas ausbauen, den Digitalpakt-Kita gemeinsam gestalten und vor allem allen Kitateams mit der Wertschätzung begegnen, die sie verdienen.
In diesem Sinne wünschen wir uns und allen Beteiligten ein konstruktives und erfolgreiches Neues Jahr!