Die „Heldenprämie“ - Worten sollten Taten folgen!

Die „Heldenprämie“ - Worten sollten Taten folgen!

Während sich das öffentliche Leben in Berlin wieder langsam normalisiert, gibt es in der Bildungspolitik noch einige Aufgaben und Probleme zu lösen. Vor allem sollte der Berliner Senat seine Versprechungen umsetzen und nicht erneut an den Freien Kita-Trägern sparen. 

Was wurde angekündigt? 

Der Regierende Bürgermeister hatte am 26. März 2020 im Berliner Abgeordnetenhaus eine Prämie für „Alltagshelden“ der Corona-Krise versprochen. Demnach sollen an ungefähr 25.000 Menschen in Berlin, welche in der Anfangsphase der Krise Außergewöhnliches geleistet und sich einem erhöhtem Gesundheitsrisiko ausgesetzt haben, eine Prämie von 1000,00 € ausgezahlt werden. Neben Feuerwehr, Polizei und Gesundheitswesen betrifft diese Ankündigung u.a. auch die pädagogischen Mitarbeiter in Schulen und Kitas. Im Gegensatz zu den anderen Bereichen sind hierbei auch die Freien Träger einbezogen worden. 

Was wird umgesetzt? 

Vieles ist bei der Umsetzung noch unklar. So wurde die Finanzierung mit den verschiedensten Vorschlägen diskutiert - neben der Frage, was der Bund und was das Land zahlt, wurden auch die jeweiligen Ressorts und Töpfe, aus denen die Gelder kommen sollen, verhandelt. Fest steht bisher gänzlich wenig. Zahlt der Bund die 1000,00 € allein und Berlin gibt diese nur weiter? Und um welchen Betrag stockt Berlin die Prämie auf (die meisten Bundesländer geben noch 500,00 € dazu)? Ebenso unklar ist bisher auch der Zeitpunkt für den geplanten Geldfluss. Hieß es anfänglich, die Auszahlung sei für den Juli 2020 geplant, ist wenige Woche vor der Auszahlung nur wenig Konkretes von Seiten des Senats zu hören. 

Wer ist ein „Held“? 

Im Allgemeinen gibt es auch Probleme bei der Bestimmung der Gruppierung der jeweiligen „Helden“. In unserem Fall sind bisher lediglich die pädagogischen MitarbeiterInnen, die nachweislich in der Notbetreuung vor Ort mit Kindern gearbeitet haben, für die Auszahlung vorgesehen. Allerdings sind noch sehr viel mehr MitarbeiterInnen als nur die Pädagogen nötig, um eine Kindertagesstätte zu öffnen. Übertragen hieße das: Nur ein Feuerwehrmann, der in den vergangenen Monaten tatsächlich ein Feuer gelöscht hat bekommt eine Prämie. Doch wer hat ihm den Notruf weitergeleitet, wer sein Feuerwehrauto in Stand gehalten usw.? 

Alle unsere MitarbeiterInnen sind Helden! 

Die Freien Kita-Träger in Berlin haben die Herausforderungen der Corona-Krise mit Bravour gemeistert und die Notbetreuung, auch mit jeder Erweiterung, flächendeckend gewährleistet. Es wäre daher unverantwortlich, die geplante Anerkennung dieser Leistung im Klein-Klein der Berliner Bürokratie versinken zu lassen.